Fußfehlstellungen wie Senk-, Spreiz, Knick- und Hohlfüße sind nicht immer angeboren, sondern können sich im Laufe des Lebens entwickeln. Sie werden oft ignoriert, solange sie keine Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen. Doch sie können langfristig zu ernsthaften Schäden an den Füßen und anderen Körperteilen führen. Deshalb ist es wichtig, die ersten Anzeichen wie Schmerzen in der Fußsohle oder in der Achillessehne zu beachten und vorzubeugen.
Um die Fußgesundheit zu verbessern, braucht es Zeit und Eigeninitiative. Der Körper hat sich über Jahre an eine bestimmte Haltung gewöhnt, oft eine Schonhaltung, um Schmerzen und Schäden zu vermeiden. Doch diese Haltung ist nicht immer optimal für die Füße.
Die Füße sind so konstruiert, dass sie viel Bewegung und Laufen aushalten können. Aber unsere tägliche Lebensweise ist oft das Gegenteil: Wir sitzen viel, vor allem am Computer, und spannen dabei die Bauchmuskeln an. Das beeinflusst die gesamte Körperstatik.
Die Haltung des Kopfes hat auch einen Einfluss auf die Fußfehlstellungen. Wenn wir den Bauch einziehen und den Kopf hängen lassen, verändert sich unser Gang. Die Ferse schlägt hart auf den Boden auf und überträgt etwa 60 Kilo Gewicht auf die Gelenke und Knochen. Auch gedämpfte Sportschuhe können diese Erschütterung nicht verhindern. Viele Langstreckenläufer leiden unter einem Fersensporn, der sich wie ein Nagel in der Ferse anfühlt. Der Orthopäde kann verschiedene Therapien anbieten, bis hin zur operativen Entfernung des Sporns.
Um die Fußprobleme nachhaltig zu lösen, muss man die eigentliche Ursache angehen: die Fehlhaltung des Körpers. Dazu gehört auch, die Fußmuskulatur zu trainieren, die das Fußgewölbe stützt. Wenn das Fußgewölbe absinkt (Senkfuß), knickt die Ferse nach innen ein (Knickfuß) und die Mittelfußknochen spreizen sich (Spreizfuß). Das kann zu weiteren Problemen wie Kniebeschwerden, Beckenblockaden, Rückenschmerzen oder einem knöchernen Auswuchs am Großzeh (Hallux Valgus) führen. Der Hallux Valgus ist eine Art “Fußstütze”, die der Körper bildet, um das Fußgewölbe zu stabilisieren. Eine Operation kann das Aussehen des Fußes verändern, aber nicht das zugrunde liegende Problem.
Eine Möglichkeit, die Fußfehlstellungen zu behandeln, sind konservative Einlagen. Sie sollen das Fußgewölbe anheben und Druckstellen entlasten. Dabei wird der Fuß in eine bestimmte Position gebracht. Die Orthopäden empfehlen oft, die Einlagen dauerhaft zu tragen, da sie wenig Zeit für ihre Patienten haben.
Ich trage seit zwölf Jahren Barfußschuhe. Damals stand ich kurz vor einer Knieoperation und hatte starke Schmerzen beim Gehen und Laufen. Ich merkte bald, dass mein Körper sich jahrelang falsch bewegt hatte. Beim Gehen spürte ich viele Verspannungen in den Schultern, der Hüfte und den Beinen. Die Barfußschuhe verursachten Muskelkater, was mir zeigte, dass mein Organismus sich anpasste und neu ausrichtete. Nach ein paar Tagen taten mir die Fersen weh. Ich beobachtete, wie Kinder gingen und stieß auf den “Ballengang” und das Buch “GODO” von Dr. Peter Greb. In den nächsten Monaten machte ich einen spannenden Forschungsprozess durch. Ich versuchte, beim Gehen meinen Schwerpunkt auf den Vorfuß zu legen und weniger über die Ferse zu rollen. Ich verstand damals noch nicht, dass der “Ballengang” mehr mit der ganzen Körperhaltung als mit den Füßen zu tun hatte. Ich ging viele Jahre in meinem “selbstgemachten” Ballengang durch Berlin. Ich erlebte viele Schmerzphasen, die mich dazu brachten, mein Gangmuster immer wieder zu verbessern. Nach ein paar Jahren verstand ich den “Ballengang” und mein Körper wurde leichter und entspannter. Meine Knie schmerzten nicht mehr beim Laufen (ich entging der OP)! Meine Füße waren kräftig und gut durchblutet bei jedem Schritt. Letztes Jahr bin ich sogar mit meinen Barfußsandalen und auch ganz barfuß 600km auf dem Pilgerweg in Portugal gewandert. Die schweren Wanderstiefel hatte ich längst abgelegt.
Im Laufe der Jahre habe ich meine eigenen Barfuß-Tarasoles-Sandalen entwickelt, die ich damals in meiner Naturheilpraxis als “alternative Einlagen” anbot. Mit diesen Sandalen kann man auf den “Ballengang” umsteigen, denn die Sohlen sind aus orthopädischen Materialien, die sehr weich sind und sich dem Fuß anpassen. Ich empfehle zuerst das “Asphalt-Modell”, mit Therapiemagneten oder einer Erdungsniete, um Entzündungen und Durchblutungsstörungen vorzubeugen.